hier ist der zweite Teil, diesmal von mir (Sanni). Damit Katja nicht alles alleine schrteiben muss. Heute moechte ich mich mit dem Arbeitsteil unseres Aufenthaltes hier beschaeftigen.
Als wir zum erstenmal mit unseren Chef Steve ueber unseren Job hier gesprochen haben, sah die Jobbeschreibung folgendermassen aus:
Von 9.00 bis irgendwann am Nachmittag (haengt von der Gaestezahl ab) sollten wir im Housekeeping Department (also bei der Putzkolonne) mithelfen. 21.30 sollten wir von der Rezeption einen Pager abholen, da diese ab 22.30 geschlossen wird und wir ankommende Anrufe entgegennehmen mussten. Sprich, wenn irgendjemand mit einem Gast des Hotels reden wollte, mussten wir den Anruf in das jeweilige Zimmer weiterleiten. Nebenbei, morgens beim Fruehstueck oder abends, waren wir noch fuers Kellnern eingeteilt. Um diese Jobs problemlos zu bewaeltigen, wurden wir gleich im Hotel in unserem eigen Zimmer einquartiert. Dazu gab es natuerlich 2 Zimmerschluessel + einen Generalschluessel fuer so ziemlich alle Tueren des Hotels. Ausserdem gab es kostenloses Fruehstueck und gekochtes Abendbrot fuer uns. Alles in Allem klang es also richtig gut. So sind wir jeden Morgen puenktlich um 9.00 bei den Leuten vom Housekeeping angetreten und haben je nach ZImmerzahl mal bloss ein oder zwei Std bis hin zu 15.30 ab Nachmittag geackert. Geackert heisst in diesem Sinne, dass wir meistens Betten gemacht und ab und zu geputzt haben. Und das Betten machen ist jetzt nicht so einfach, wie es vielleicht fuer Aussenstehende klinngen mag. Dahinter versteckt sich ein umfangreiches System. Der Bausatz dafuer bestand aus 2 Bettlaken, einer dickeren Steppdecke oder 2 einfachen Decken, 2 Kissen und einer Tagesdecke. Der Ablauf sieht folgendermassen aus: Zuerst spannt man ein Laken ueber die obere Matratze (das Bett insgesamt besteht aus 2), dann wird das zweite Laken darueber gespannt und am Kopfende des Bettes locker raushaengen gelassen. Danach wir die Steppdecke bzw die 2 Decken darueber gelegt und an den Seiten und dem Fussende unter die obere Matratze geklemmt. Jetzt wird das obere Ende des darunterliegenden Lakens ueber die Decke gefalten. Dann wird die Tagesdecke daruebergelegt, sodass am Kopfende noch Platz fuer die Kissen ist, welche dann dorthin gelegt und mit der Tagesdecke zugedeckt werden. Das Ganze muss natuerlich noch schoen aussehen und schon ist man fertig. Ihr seht, eine Wissenschaft fuer sich. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Betten so gross sind, dass erstens 2 Leute drin Platz haben und zweitens man 2 Leute braucht, um diese Betten zu machen. Aber natuerlich haben wir nicht nur diese Aufgabe gehabt, dass waere ja langweilig. Also durfen wir ab und zu noch mit putzen. War jetzt auch nicht besonders spannend, bestand nur aus Moebel polieren, abwaschen und den Kuechenbereich des Zimmers putzen. Ihr glaubt doch aber jetzt nicht wirklich, dass das alles war...nein, irgendwas musste noch das Ganze toppen. Diesen Part haben sich zwei Dinge geteilt, wofuer ich jedoch noch mal ausholen muss. Die meisten Zimmer hier besitzen einen Balkon mit Schiebetuer und ihr habt euch doch bestimmt schon alle mal gefragt, warum sind die Ritzen der Schiebetuer so sauber...Antwort: Leute wie wir machen diese sauber. Aber in diese Ritzen kommt man ja nicht so einfach. Erstmal muss der grobe Drech mit einem Staubsauger weggesaugt werden. Dann kann man sich mit Universalreiniger und einer Zahnbuerste (ja, ihr habt richtig gelesen!!!) ans reinigen machen. Und wenn man damit fertig ist, nimmt man einen Lappen (oder die Reste eines Handtuches) und wischt den ganzen Keim weg. Sieht fuer Zuschauer schon lustig aus (man steht ja am Fenster), wenn einer mit Zahnbuerste zum Putzen am Bodenkriecht und einer sich dem Fenster widmet. Den zweiten Teil hat das Lamellen eines Rollos reinigen uebernommen. Sprich jede Lamelle muss einzel entstaubt bzw entkeimt und abgewischwerden. Toll fuer den Ruecken und fuer die Geduld. Also, solltet ihr auch Rollos haben: entweder schaut ihr euch die Lamellen nicht genau an oder macht oefters mal den Staub weg.
Soviel aber zu unseren Hauptaufgaben. Es gab ja noch den tollen Teil mit dem Kellnern. Dies beschraenkt sich aber morgens auf Utensilien fuers Fruehstueck rausstellen, Kaffee machen, heisses Wasser rausstellen, scmutziges Geschirr wegraeumen und wenn jemand ein gekochtes Fruechstueck (mit gebratenen Schinken, Ei, Hash Browns,...) will, diesen dann zu ihm bringen. Auf Grund der wenigen Leute haelt sich das jedoch in Grenzen (gestern hatte ich einen Gast und heut bei Katja ist noch gar keiner da). Lustig war es nur am letzten Aprilwochenende, weil es da eine Tagung mit 120 Leuten ueber 3 Tage hier im Hotel gab und wir einmal beim Buffet-Dinner am 28.04.und einmal beim Fruehstueck am 29.04. helfen sollten. Das Dinner hatte das Motto "NZ-Icons", also Wahrzeichen von NZ. Zu diesem Anlass haben sich alle Gaeste verkleidet, es gab Programm und jede Menge zu tun. Wir selbst haben von unserem Boss jeder ein Trikot der hiesigen Rugbymannschaft die "Highlanders" bekommen. Am naechsten waren wir mit Fruehstuecksdienst dran. Da aber am Vorabend maechtig gefeiert und getrunken wurde, hielt sich die Anzahl der Gaeste noch im Rahmen. Dazu muss ich auch noch unbedingt was loswerden. Es gibt ja in jeder Arbeitsgemeinschaft eine Person, die den Platz der (entschuldigung fuer die Ausdrucksweise) Arschkrampe einnimmt. Eine Person, die man einfach nicht mag und die sich auch fuer wichtig haelt, e saber nicht ist. Diese Position hat hier im Hotel ein Mensch namens Clarke eingenommen. Der Typ ist zwar nur selten anwesend, sagt und tut nicht viel, aber was er von sich gibt, kann man unter Ulk verbuchen. Wir hatten es mal gewagt, die Handtuecher des Hotels auf unserem Balkon ueber das gelaender zum trocknen zu haengen, da meinte er nur, wir sollten das nicht mehr machen, weil das nicht gut fuers Hotel aussieht. Er verglich es mit einer chinesischen Waschkueche. Dummerweise war er auch fuer das Fruehstuck bei der besagten Tagung zustaendig und somit wurden wir ihm zugeteilt. An diesem Punkt hat er sich besonders unbeliebt gemacht. Katja wollte naemlich nur eine Reservekanne Kaffee anstellen, da viele Gaeste angekuendigt waren. Da unterstellt der Typ Katja doch glatt weg, dass sie kein ordentliches Englisch kann und fing an uns zu behandeln, als waeren wir die letzten Deppen…Bloedmann. Am So den 30.04. war allgemeiner Abreisetag, sodass wir bis 16.00 mit putzen zu tun hatten, es waren ja schliesslich alle Zimmer belegt. Seit dem gab es nicht uebermaessig viel zu tun, da entweder nur noch kleine Tagungen oder wenig Gaeste da waren.
…kurzer Nachtrag: Katja hatte einen Gast, also Gleichstand…
Und nur, um euch noch eine kleine Aekdote zu Clarke zu geben, den wir ja nun eh schon gefressen hatte. Er hat es doch geschafft, seine Leistung von dem Fruehstueck noch zu toppen. Zu meinem Geburtstag hatte Katja mir ja 19 teilweise verschiedene Muffins geschenkt. Das haben unser Boss Steve und unsere Managerin Sandy alles mitbekommen. Da es nun mehrere Muffins waren, haben wir logischerweise nicht alle gegessen, sondern 12 ein paar in den Kuehlschrank der Kueche gestellt. Das ging auch ein paar Tage gut, bis wir feststellen mussten, dass 7 Muffins fehlten. Dreimal uerft ihr raten wo die hin waren…Clarke hat sie einfach weggenommen und den Leuten einer Konferenz gegeben. Er dachte, die wurden von Koch gemacht. Klar, weil die Dinger auch ueberhaupt nicht in einer Supermarktverpackung waren…Trottel.
So Leute, wir steuern dem Ende zu. Wir bereiten uns jetzt auf unsere weitere Reise vor und geniessen noch den letzten Tag…an dem es natuerlich in Stroemen regent und nicht so aussieht, als wuerde es morgen besser werden.
Alsdenn lasst es euch gut gehen und lasst mal was von euch hoeren, denn wir freuen uns ueber jede Post aus der Heimat. Liebe Gruesse
es wird fuer mich mal wieder Zeit die Lieben zu Hause ueber den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Ausserdem geht meine Zeit in Dunedin nun unaufhaltsam ihrem Ende zu und das ist die Gelegenheit Bilanz zu ziehen. Um ehrlich zu sein, weiss ich diesmal gar nicht so recht wo genau ich anfangen soll, denn waehrend der nunmehr fast 5 Wochen hier ist doch so einiges passiert von dem es sich lohnt zu berichten. Sowohl Arbeit als auch Freizeit halten Erzaehlneswertes parrat. Eigentlich heisst es ja immer erst die Arbeit und dann das Vergnuegen, aber wenn man am andren Ende der Welt ist wo auch schon die Jahreszeiten verdreht sind, kann man auch diese gewohnte Reihenfolge ausser Kraft setzen und einfach mal am anderen Ende starte...
Ausnahmsweise zuerst das Vergnuegen
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Ich werd heut auch auf die exakte chronologische Reihenfolge verzichten, aber ich gehe davon aus, dass sich daran kaum jemand wirklich stoeren wird. Ich habe zwar in nem Kalender versucht alles zu vermerken, damit ich weiss, wann genau wir wo waren und was gemacht haben, aber zwischendurch hab ich's dann doch etwas schleifen lassen. Ich werd jetzt also versuchen moeglichst nichts an Unternehmungen zu vergessen und da ich damit genug zu tun haben werde, muss die zeitliche Einordnung eher grob geschehen. Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass es hier in und um Dunedin ziemlich viel zu erkunden gibt, aber davon koennt ihr euch an dieser Stelle ja selbst ein Bild machen. Wie gesagt, sind wir am Abend des 6.April hier in Dunedin eingeritten und haben die ersten 5Tage im Hostel namens Elm Lodge logiert. Ein wirklich schnuckeliges, urgemuetliches Schmuckstueck fuer nur 27Leute, also Kontrastprogramm zu vielen Backpackern. War'n normales (Backstein-(!!!))Einfamilenhaus und die Lage unseres Zimmers liess es zu, dass ich frueh morgens mit Blick ueber die Stadt aufgewacht bin, wenn ich leicht den Kopf gehoben habe. Den Preis den man fuer diese Aussicht zahlen musste, war der taegliche Weg den Berg hoch (sowohl zu Fuss als auch mit dem Auto ein Erlebnis fuer sich) Allerdings sind steile Strassen hier in Dunedin keine Ausnahme, warum genau, das wird ein paar Zeilen weiter unten zur Sprache kommen. Nachdem wir am 7. dann erfahren hatten, dass wir am 11. unsere Arbeit im Pacific Park (Hotel) Dunedin antreten koennen, konnten wir das gesamte Wochenende nutzen um Dunedin und Umgebung zu erkunden. Am ersten Tag ging's zu nem kleinen Rundgang in die Stadt, denn das allein ist hier in Dunedin schon lohnenswert. Danken wir des alten Schotten, dass sie sich an diesem Platz niedergelassen haben, ihre Siedlung aufgebaut haben und dabei auf heimatliche Architektur nicht verzichten wollten. Dnn dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass Dunedin im Vergleich zur Mehrheit der neuseelaendischen Staedte mit sehr sehr ansehnlichen Gebaeuden aufwarten kann. Dazu gehoeren im besonderen der Bahnhof (uebrigens Neuseelands am meisten fotografiertes Gebaeude!) und das gegenueberliegende Gericht. Wirklich schoene Bauwerke, die ich euch hoffentlich auf Fotos zeigen kann. Desweiteren besitzt Dunedin jede Menge ansehnliche Kirchen, angefangen bei der First Church of Otago, ueber Knox Church und Joseph Church bis hin zur St.Paul Cathedral am Octagon. Damit waeren wir auch am markantesten Punkt Dunedins angekommen, dem sogenannten Octagon. Dabei handelt sich's um den zentralen Platz Dunedins in Form eines Achtecks (ja, ich weiss, das sagt schon der Name Octagon, aber ich wollt's trotzdem nochmnal erwaehnt haben). Genauergesagt handelt sich's um nen Innenring und nen Aussenring, wobei sich um den inneren herum die Art Gallery, das Rathaus, die Kathedrale und jede Menge Cafe's und Restaurants befinden. Diesen zentralen Teil der Stadt haben wir also bei unserem ersten Ausflug unsicher gemacht, wobei damit noch bei weitem nicht alles gesehn war, was es zu sehen gab. Da am naechsten Tag, aber Sonne und klare Sicht lockten, war das die Gelegenheit sich die Stadt aus einer etwas hoeher gelegeneren Perepektive zu betrachten. Per Bus ging's an den Stadtrand und von dort aus nochmals fast ne halbe Stunde weiter stadtauswaerts, bevor fuer die naechsten anderthalb Stunden berghoch ging. Ziel des Ganzen war der Gipfel des 680m hohen Mt Cargills, von dem aus man einen sensationellen Blick auf Dunedin, die Otago Peninsula sowie nach Central Otago hinein hat. Und an diesem Tag wurden wir auch mit guter Sicht, blauem Himmel und Sonnenschein verwoehnt, sodass sich der Aufstieg mehr als gelohnt hat. Nach dem Weg zurueck ins Tal sollte's eigentlich auch gleich wieder zurueck gehn. Da der Bus aber noch fast eine Stunde auf sich warten liess, bot sich fuer uns die Gelegenheit noch ein weiteres Highlight jedes Dunedin-Besuchs zu besuchen: die Baldwin Street! Mag unspektakulaer klingen, was es auch waere, wenn es sich dabei nicht um die steilste Strasse der Welt handeln wuerde. Und diesem Guinessbucheintrag ist die Strasse auch wuerdig! Schon aus der Ferne betrachtet, sieht man dieser Strasse ihren Anstieg an, aber wenn man sie dann hochgeht wird's auch spuerbar. Sich zu versuchen gerade hinzustellen (also im 90Grad-Winkel zur Strasse), ist zwecklos, denn es funktioniert einfach nicht. Wie steil genau sie ist, kann ich euch jetzt grade nicht sagen, aber ich werd nen Nachtrag verfassen, in dem's stehen wird. Ich glaub auch ein Foto wird das Ausmass am ehesten deutlich machen... Das war auch die vorhin bereits angesprochene Tatsache, dass steile Strassen in Dunedin keine Seltenheit sind, denn wenn ihr mich fragt, befindet sich neben der Baldwin Street als steilste Strasse der Welt auch die zweit-, dritt-, viert-, fuenft-....usw. -steilste Strasse der Welt hier in Dunedin, denn was es hier fuer Klaiber gibt, das ist echt nicht normal. Hab's paarmal versucht auf Foto's festzuhalten, aber ich glaub kaum, dass es ueberzeugend rueberkommt. Ich sag nur soviel: Anfahren am Berg ist jetzt kein Problem mehr fuer mich, wurde hier 1A geschult Aber soviel dazu. Wir hatten also schon das ein oder andere "Muss" in Dunedin erlebt, also hiess es nun, eine weitere Station auf dem Programm eines jeden Dunedin-Besuchers zu besichtigen. Dazu ging's am naechsten Tag ab auf die Otago Peninsula, eine ungefaehr 60km lange Halbinsel, die sich gegenueber von Dunedin erstreckt. Die Peninsula ist abgesehen davon, dass sie schon rein landschaftlich unheimlich sehenswert ist, auch deswegen absolute Pflicht, weil's dort Tiere hautnah zu sehen gibt, wo sonst nirgends anders in Neuseeland oder gar der Welt. Ganz besonders bekannt ist die Halbinsel fuer die einizige Festlandkolonie an Albatrossen. Leider muss man unverhaeltnismaessig viel Geld bezahlen, um direkt in Sichtnaehe der Nester und "Landeplaetze" der Albatrosse zu kommen, sodass wir uns damit begnuegt haben, ihren Flug aus der Ferne zu betrachten. Und schon da ist die Groesse dieser Voegel mehr als beeindruckend. Abgesehen von Albatrossen gibt's auf der Peninsula noch jede Menge andere Seevoegel zu sehen sowie verschieden Pinguinarten. Ja, Pinguine... die sind ja so cool! Gibt dort die Little Blue Penguins (die kleinsten Pinguine der Welt... und die sind echt verdammt klein!) und die Yellow Eyed Penguins, welche die seltensten Pinguine der Welt sind. Bei unsrem ersten Besuch auf der Peninsula haben wir leider keinen der Kameraden hautnah gesehen, was sich bei unsrem zweiten Abstecher dann aber aendern sollte. Da haben wir das Glueck gehabt einen der Yellow Eyed Penguins zu sehen und dass aus vielleicht 2Meter Entfernung. Das nenn ich wirklich mal Wildlife pur! Hab den Kameraden auch auf'm Foto festgehalten, wobei man bei den Kerlchen hoellisch aufpassen muss, keine Blitz zu verwenden. Das kann den kleinen Freund naemlich so sehr erschrecken, dass er auf der Stelle tot umfaellt (kein Witz!) Nicht umsonst sind die die seltensten Pinguine der Welt Neben Pinguinen und Albatrossen gibt's aussdem noch Seehunde und Seeloewen zu bestaunen. Ihr werdet sicher bald meinen, dass ich von Seehunde genug haben duerfte, aber die sind so knuffig, dass man die echt stundenlang beobachten koennte. Auf der Peninsula kamen zu den Robben ja wie gesagt auch noch Seeloewen hinzu. Zu denen aber mehr, wenn ich dann beim zweiten Peninsulabesuch bin. Bei unsrem ersten Ausflug haben wir jedenfalls gemeinsam mit Cori, die waehrend unsrer ganzen Dunedin-Zeit auch in der Stadt war/ist, die Insel komplett umrundet und uns einen Ueberlick verschafft. Eine Besucherattraktion haben wir dabei allerings ausgelassen, obwohl wir schon fast mittendrin standen und zwar das Larnarch Castle, Neuseelands einziges Schloss. Haben damit Vorlieb genommen es von weiten zu sehn, was gar nicht so ganz einfach war. Das war ebenfalls den unangemessenen Eintrittspreisen zuzuschreiben, die auch gleich faellig waren, wenn man auch nur das (weitlaeufige) Gelaende betreten hat. Wir sind mehr oder weniger direkt mit dem Auto reingerauscht, weil die Strasse unmittelbar am Tor endete. Naja, mit galantem Schwung haben wir rund um's Kassenhaeuschen gewendet und sind wieder von dannen gerauscht, was die Dame hinter der Kasse mit verdutztem Blick zurueckliess Naja, nach diesem Outdoor-Aktivitaeten, lockten am naechsten Tag das Kulturprogramm mit Art Gallery und Otago Museum, wobei letzteres ein wirklich sehenswertes Museum ist (und das mal wieder kostenlos!) Damit haben wir dann auch einen Schlechtwettertag gut ueberbruecken koennen und haben noch dazu was fuer unser Wissen getan! Tagsdarauf stand dann der Umzug ins Pacific Park an, in dem wir in den naechsten Wochen nicht nur arbeiten sondern auch wohnen sollten (und ernaehrt werden auch noch ). Die naechsten Freizeitaktivitaeten stehen unmittelbar mit dem ersten groesseren Fest im Jahr, naemlich Ostern, im Zusammenhang. Am Karfreitag war auch hierzulande Feiertag, was fuer uns arbeitsfrei hiess. Da die Sonne lachte, wollten wir uns an den Strand begeben, was aber letztendlich daran scheiterte, dass an oeffentlichen Feiertagen hier in Dunedin auch die Busfahrer den Gott'n lieben Mann sein lassen (das hat man uns aber erst mitgeteilt, nachdem wir ueber ne halbe Stunde wartend an der Haltestelle standen). Also ging's spontan in den Botanischen Garten, wo dann an nem sonnigen Plaetzchen picknicken angesagt war. In einigen Metern Entfernung fand zu dem Zeitpunkt auch grad der Freiluftgottesdienst statt, aber das sollte uns ja nicht stoeren Ach so, auf dem Weg in den Botanischen Garten lagen noch zwei weitere Dunedin'er Highlights, das eine architektonischer Natur, naemlich die alterwuerdigen Gebaeude von Neuseelands aeltester und groesster Universitaet, und eines der sagen wir mal ganz besonderen Art: die Castle Street. Hm, wie beschreib ich's am besten?! Etwa 500m gerade Strasse, zu beiden Seiten kleine Haeuser mit Studenten besiedel; die Strasse selbst mit den Relikten von Bierflaschen und anderen Glasbehaeltern gesaet; zwischendrin Pizzakartons und sonstiger Hausmuell, der sich so im Gelaende verteilt; abgebrannte Sofas und Regale in Vorgaerten bzw. auf'm Fussweg; und natuerlich der ein oder andre Student selbst, der in dem was sich Vorgarten nennt rumhaengt. Ja, so sieht die Studentenstrasse Nummer 1 von Dunedin aus und so haust der neuseelaendische Student an sich hier in Dunedin. Muss man einfach mal gesehn haben... Ja, aber zurueck zum Botanischen Garten, dort gab's dann noch lustig brabbelnde Papagein zu sehn und durch'n weiteres Waeldchen ueber'n Berg kam man zu nem super Aussichtspunkt, den wir uns natuerlich nicht nehmen liessen. Am naechsten Tag wurde dann das Verpasste vom Vortag nachgeholt und gemeinsam mit Cori sind wir dann zum Tunnel-Beach. Ist'n Strand etwas ausserhalb von Dunedin, der komplett von Felsen umgeben ist, sodass man ihn nur durch nen Tunnel zu Fuss erreichen kann. Ausserdem konnte man von dort aus wunderbar die Kuestenlinie Richtung Sueden bestaunen, auch wenn einem dabei maechtig der Wind um die Ohren wehte! Ihr werdet euch sicher fragen, wann denn nun eigentlich die Oster-Action anstand, wenn ich diesen Anlass schon grossartig erwaehnt habe. Ja, die kommt jetzt, am Ostersonntag. Da war Ostereiersuche hier im Hotelgelaende angesagt, denn auch nach Neuseeland hat's Meister Lampe geschafft. Ihr wisst ja nicht, welch schoene Verstecke sich im herbstlichen Laub so bieten *muhahaha* Nein, wir hatten's dann nach endlicher Zeit auch geschafft unsere Gegenseitig versteckten Osterhasen und -eier zu finden (von denen wir uebrigens jetzt noch zehren). Am darauffolgenden Ostermontag sollte Hoppel dann nochmal in Form von Cori vorbeikommen, denn an diesem Tag stand unser zweiter Ausflug zur Peninsula an. Diesmal ging's zur sogenannten Sandfly-Bay. Ja, auch mir war der Name suspekt, weil ich unwillkuerlich an die kleinen Mistviehcher denken musste. Aber anders als der Name vermuten laesst gab's da kein einziges dieser Monster. Stadtdessen wartet auf uns ein sensationell toller Strand, den wir dann auch lang gelaufen sind, nachdem wir erstmal ne maechtig grosse Sandduene runtergerannt sind (ich glaub ich hat schonmal erwaehnt, dass das jede Menge Spass macht =)) Abgesehn von dem geilen Strand, den tollen Wellen und den Surfern gab's noch etwas anderes zu bewundern: Seeloewen! Nun weiss ich nicht, ob ich da an nem Punkt mal in Bio geschlafen habe oder ob's einfach so Unwissen ist, aber ich wusste nicht, dass diese Tiere so absolut nicht menschenscheu sind. Denn ob ihr's glaubt oder nicht, aber diese dicken Kerlen liegen einfach so mitten am Strand rum. Da koennen Spaziegaenger und Surfer rundherum unterwegs sein, das stoert die kein Stueck. Dementsprechend hab ich auch super Fotos machen koennen von den Pfundskerlen. Meine Herren, das sind schon'n paar ziemliche Geraete! Am Ende des Strandes gab's dann den besagten Yellow Eyed Penguin zu sehn und direkt daneben tummelten sich noch'n paar Robben. Also an dem Tag bot sich echt Natur pur! Die ganzen (z.T.) seltenen Tiere, der Strand, das Meer... einfach alles! War'n verdammt toller Tag! Fuer Cori gab's dann von uns beiden auch noch was vom Osterhasen und umgekehrt hat auch der Cori-Osterhase fuer uns noch was versteckt. Diese Aktion fand dann allerdings im Botanischen Garten statt, was auch jedem mal zu empfehlen waere, Ostereiersuche im Botanischen Garten In den darauffolgenden Tagen war dann erstmal primaer arbeiten angesagt und ausser dem ein oder andren Auflug mit Kaffee in der Stadt gab's nichts weiter erwaehnenswertes. Wobei's hier in Dunedin jede Menge ganz tolle Cafe's gibt, das will ich nicht unerwaehnt lassen! Ne reichliche Woche spaeter stand dann mal wieder ein Ausflug an und zwar zum Aramoana-Reserve. Das ist, wer haette's anders gedacht, auch wieder'n Strand sowie ne riesen Sandduene, die die Dunedin Harbour abgrenzt und ne Mole. Wir waren auf der Mole und sind den Strand lang, an dessen Ende sich der sogenannte Keyhole-Rock befindet (der Schluessellochfels also). Cori kam auf die Idee ihn hochzuklettern und das lassen Sanni und ich uns ja nicht zweimal sagen. Allerdings sah das ganze leichter aus als es tatsaechlich war, sodass die Aktion einige Zeit in Anpsruch nahm. Ausserdem hat sich jeder von uns rund'n Pfund Sand in Augen, Ohren, Haaren und sonstwo eingefangen, weils dort maechtig am Wehen war. War aber nichtsdestotrotz ne klasse Sache!
Ein weiteres Ausflugshighlight stand am 3.5. an. Denjenigen die's vergessen haben sei gesagt, es war Sanni's Geburtstag und fuer Glueckwuensche nachtraeglicher Art ist's noch nicht zu spaet Naja, jedenfalls bin ich ja nicht so und dacht mir machste Sanni mal nen schoenen Tag. Nachdem ich ihr in ner morgendlichen Odyssee 19 Muffins besorgt hab, ging's am Tag ab in die Speight's Brewery zur Brauereitour (mit Verkostung versteht sich!) und danach in die Cadbury Chocolate Factory (yummy!!!) Von diesen Erlebnissen hat Sanni ja groesstenteils schon berichtet, sodass ich's bei der Tatsache belassen will. Nur soviel, es war verdammt lecker - beides auf seine Art! Ach so, Bier und Schokolade lassen sich auch prima kombinieren, wie ich anhand von Schokoladenbier feststellen durfte. Schmeckt gar nicht so absurd wie man vermuten mag. Ich fand's ziemlich schmackhaft!
Damit hatten wir dann eigentlich alle Attraktionen Dunedin's gesehen und erlebt... und ich glaube, dass koennt ihr auch anhand der Laenge meines Berichte's sehen Ein Highlight gibt es noch, naemlich unser zweiter Besuch der Art Gallery. Dort waren wir am letzten Samstag nochmal, denn es gab ne besondere Aktion, die wir nicht verpassen konnten. Und zwar wurde ein riesen Raum der Gallerie zur Verfuegung gestellt, an dessen Waenden sich jeder nach belieben verweigen durfte. Wir haben also auch z Farbe und Pinsel gegriffen (und uns die Leiter gesichert) und schon konnte's losgehen. Ich habe mich ganz persoenlichem Symbol verewigt und Sanni hat dafuer gesorgt, dass was aus der Heimat an der Wand erscheint (die Silhouette Dresdens war doch zu kompliziert, also musste's ein Blaues Wunder tun)
Ja, das waren so unsere Aktionen hier in Dunedin... und das war nur der Freizeitteil. Ich muss aber feststellen, dass der allein schon jede Menge Materialbot, sodass ich weder mir noch euch jetzt den "Arbeitsteil" antun will. Daher habe ich beschlossen, den in einer zweiten Session in einem weiteren Bericht hinzuzufuegen. Ich glaube, auch euch damit nen Gefallen zu tun.
Werd jetzt versuchen noch ne Auswahl an Fotos zu treffen, wobei's schwer wird all die tollen Dinge hier auf 10 Fotos zu zeigen. Mal sehen, was ich euch zusammenstelle...
Wie gesagt, es folgt noch ein zweiter Teil, in dem dann von unsrem Arbeitsalltag hier im Hotel berichtet wird! Also auf bald, ganz liebe Gruesse aus Dunedin, eure Gaga
Es sind doch tatsaechlich schon wieder reichlich drei Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen. Mit anderen Worten, es wird also Zeit euch alle mal wieder auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen...
Inzwischen sind Sanni und ich schon ziemlich weit in den Sueden vorgedrungen, genauergesagt bis nach Dunedin. Den Ortsfremden unter euch geb ich fuer die Suche auf der Landkarte den Hinweis, dass es an der Ostkueste der Suedinsel ziemlich weit unten liegt. Wie genau es hier in Dunedin aussieht, was wir hier so machen und was es nicht alles zu entdecken gibt, dazu komm ich allerdings erst in meinem naechsten Eintrag, der aber hoffentlich in etwas kuerzerem Abstand folgen wird. In meinem heutigen Bericht soll's erstmal darum gehn, wie wir aus dem hohen Norden der Suedinsel bis hierher vorgedrungen sind und was sich nicht alles unterwegs so ereignet hat. Wer alle bisherigen Berichte fleissig mitverfolgt hat, wird schon ahnen, dass es wieder jede Menge zu erzaehlen gibt. Dann will ich also mal loslegen...
Ich war dabei stehen geblieben, dass wir aus dem Abel Tasman National Park in die Zivilisation zurueckgekehrt sind. In dem Fall also nach Motueka. Weil wir uns nach fuenf Wochen von diesem Ort immer noch nicht ganz loesen konnten haben wir dort noch eine Nacht verbracht, bevor's in Richtung Nelson gehen sollte. Eigentlich sah unsere Idealplanung noch vor an dem Wochenende an ner Art Workshop/Kurs teilzunehmen und zwar fuer's "Bonecarven". Mit einfachen Worten wir wollten Schnitzen Allerdings nicht irgendwas sondern Anhaenger fuer ne Kette, die Teile die jeder neuseelaendische Tourist als Standart traegt. Um halt eben nicht so touri-maessig zu sein, wie jeder Pauschaltourist wollten wir selbst Hand anlegen. Dafuer gibt's halt Tageskurse. Jedes Wochenende - wirklich jedes? Nein, natuerlich nicht! Genau an dem, an dem wir's geplant hatten nicht. Naja gut, dann halt irgendwann anders, irgendwo anders. Also haben wir in Nelson noch ne gemuetlich Tag verbracht und dort uebernachtet, bevor's auf die erste Etappe Richtung West Coast ging.
Station 1 - Westport bzw. Cape Foulwind
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Um erstmal ueberhaupt an die Westkueste zu gelangen, hiess es knapp 200km durch's Inland zu fahren. Auf dem Weg zwischen Nelson und Westport gab es hochgegriffen etwa 3 bis 5 Tankstellen, davon keine einzige auf den ersten 120 Kilometern. Ich denke, dass gibt ne gute Beschreibung dessen ab, durch welch "dicht' besiedeltes Gebiet wir gefahren sind. Nueseeland faehrt man entweder an Kuesten lang oder durch Schluchten hindurch zwischen den Bergen durch. In diesem Fall war erstmal letzteres angesagt. Von dem Weg an sich gibt es nicht allzu viel zu berichten, ausser dass es sich natuerlich um extrem toll anzusehende Landschaften handelt. Der Fahrspass kommt natuerlich auch nie zu kurz, speziell wenn an absolut uneinsichtigen Stellen die Strasse einfach mal einspurig wird... aber nichtsdestotrotz haben wir's an die Westkueste geschafft, was darin endete, dass wir am Nachmittag des 1. April in Westport ankamen. Auch ueber Westport gibt es nicht viel zu berichten. Ist ne Kleinstadt mit knapp 5000 Einwohnern und damit die groesste menschliche Ansiedlung an der noerdlichen Westkueste (da wohnen insgesamt nicht mehr als 6500!) Zu unserer Ueberraschung wurden wir nicht gleich mit dem typischen Westkuestenwetter, also stroemendem Regen, begruesst. Stattdessen lachte uns die Sonne, was wir natuerlich so weit es ging auskosten wollten. Da Westport selbst ja nun nicht allzu viel zu bieten hatte, sind wir nochmal 15km weitergefahren ans sogenannte Cape Foulwind. Dort hatten wir echtes Kaiserwetter mit strahlender Sonne und blauem Himmel deluxe! Das mussten wir nutzen und haben uns auf nen abendlichen Spaziegang entlang der Kueste begeben. An dessen Ende stand ein Aussichtspunkt von dem aus man eine Seehundkolonie beobachten kann. Und das war ja sowas von goldig! Kleine Seehunde zu beobachten, die um nen Stein herum ne Art Hascher spielen... das koennte man stundenlang machen. Ganz so lang haben wir's dann nicht ausgebaut, schliesslich wird's ja auch irgendwann Dunkel und der Rueckweg lag auch noch vor uns. Unsere Hoffung noch nen schoenen Sonnenuntergang zu sehen, wurde von aufziehenden Wolken zwar zunichte gemacht, aber das Tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Daran aenderte auch die Tatsache nichts, dass das Abendessen etwas spaerlich ausfiel, da wir vergessen hatten unsere Wasservorraete aufzufuellen und damit nichtmal Instantnudel drin waren. Wir hatten naemlich spontan entschlossen am Cape Foulwind zu uebernachten, nur eben dass es da keine oeffentliche Toilette gab. Naja, man kann nicht alles haben. Das mussten wir am naechsten Tag auch wettertechnisch feststellen...
Station 2 - Greymouth (zwischendurch Pancake Rocks in Punakaiki)
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Dass das mit der Sonne nicht so weitergehen wuerde hatten wir schon geahnt, speziell als wir des Nachts in unserem Van in den Schlaf geschaukelt wurden. Am Morgen bliess uns eine durchaus steife Brise entgegen und ein paar Tropfen gesellten sich ebenfalls dazu. Petrus war sich allerdings nocht nicht ganz klar, ob's ein ordentlicher Guss oder doch nur Niesel werden sollte. Das aenderte sich ab und zu mal. Nach kurzem Zwischenstopp in Westport machten wir uns auf ins nur knapp 100km entfernte Greymouth. Die Tagesetappe war deswegen etwas kuerzer gewaehlt weil auf etwa halber Strecke ein Zwischenstopp bei den Pancake Rocks in Panakaiki vorgesehen war. Wer der englischen Sprache nicht ganz maechtig ist, dem sei an dieser Stelle gesagt Pancake Rocks = Pfannkuchenfelsen. Auf dem oder den Bild(ern), die ich mit ins Netz stelle, werdet ihr sehen warum die Dinger so heissen. Auf dem Weg dahin haben wir jedenfalls die Wolken erstaunlicherweise hinter uns gelassen, sodass wir in Punakaiki angekommen erstmal unter freiem Himmel nen Kaffee trinken konnten (und natuerlich nen Muffin essen, wer haette's gedacht) Das sogar im T-Shirt, es war also richtiggehend angenehm. Die kulinarische Zwischenpause war aber auch dazu da, um auf die herannahende flut zu warten, denn dann gibt's an den Pancake Rocks noch den Effekt der sogenannten "Blowholes" Das heisst, das durch Loecher oder Durchbrueche in den Klippen/Felsen das Wasser durchkommt und dann ahenlich nem Geysir senkrecht nach oben schiesst. Leider war an dem Tag als wir da waren die See nicht rau genug, sodass der Effekt nicht wirklich zu sehen war. Aber die Pancake Rocks an sich waren schon interessant genug. Herr Seeliger wuerde jetzt noch dort stehen und ueber deren Entstehung philosophieren... Wir haben's auch gerade noch so geschafft, den entsprechenden Rundweg im Trockenen zu beenden, denn inzwischen hatten uns die Regenwolken eingeholt. Petrus hatte im Laufe des Nachmittags dann auch eine Entscheidung gefaellt und die nannte sich stroemender Regen. Die restliche Strecke nach Greymouth verlief also eher regnerisch und auch dort wurde's nicht besser. Haben uns dann fuer ein schoenes Hostel entschieden, in dem wir dann auch schnellsten eingeritten sind. War ein ehemaliges Kloster, was heisst, dass es sich um ein richtig schmuckes altes Haus handelte. Zu diesem ohnehin schon tollen Eindruck gesellte sich die Tatsache, dass dort das Thema "Arche Noah" bis ins Detail durchgezogen wurde. Das heisst jedes Zimmer war in einem anderen Tiermotto gestaltet und das in wirklich kreativer Art und Weise. Wen wundert's dass Sanni und ich im Schafzimmer landeten Greymouth an sich ist auch eher unspektakulaer, aber mit knapp 13000 Einwohnern halt die "Hauptstadt" der Westkueste. Haben uns auch nur noch kurz am Nachmittag vor die Tuer getraut, denn es goss nach wie vor. Und das sollte sich auch die ganze Nacht hindurch nicht aendern...
Station 3 - Franz Josef bzw. Fox Gletscher
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Am naechsten Morgen liess sich durch die Wolken hindurch fuer wenige Momente tatsaechlich die Sonne blicken, sodass wir neuen Mut schoepften fuer unseren bevorstehenden Trip weiter suedlich hin zu den Gletschern. Es lagen also knapp 180km bis nach Franz Josef vor uns und weitere 25km bis nach Fox. Franz Josef ist wirklich der Name dieses kleinen Ortes, der den touristischen Charme eines Alpendorfs zur Skisaison hat. Gleichnamig zum Ort erstreckt sich in nem verwinkelten Tal dahinter ein Gletscher die Haenge der Southern Alps hinauf. Allzu gern haetten wir uns diese riesige Eiszunge genauer angesehen, aber in Franz Josef angekommen hat's geschuettet wie aus Eimern. Haben bei ner heissen Schokolade noch abgewartet und gehofft, dass es noch halbwegs annehmlich wird, aber daraus wurde nix. Sind trotzdem die Schotterstrasse zum Gletscher hin gefahren und haben uns dort mit Schirm bestueckt wenigstens noch bis zu nem Aussichtspunkt hin vorgewagt. Allerdings hingen die Wolken so tief, dass man eine einzige Waschkuechensuppe vor sich hatte, die nahezu jeden Blick auf den Gletscher versperrte. Man konnte ihn im Ansatz erkennen und erahnen wie er sich im Hintergrund dern Berg hochzog, aber allzu viel war leider leider nicht zu erkennen. Naja, aber um aufzugeben war's zu frueh schliesslich gab's 25km weiter den naechsten Gletscher, vielleicht wuerde der uns mehr Glueck bringen. Auf dem Weg dahin mussten wir uns allerdings mehr und mehr damit abfinden, dass es damit an diesem Tag wohl nichts werden wuerde. Wenn selbst die allerhoechste Stufe bei den Scheibenwischern keine wirklich klare Sicht mehr verschafft, dann kann man davon sprechen, dass es sich ordentlich eingeregnet hat. Soviel Wasser hab ich selten von oben kommen sehen bzw. hoeren. Wobei sehen sehr relativ war, es war eigentlich nichts mehr zu sehen. Es war alles komplett zugezogen, man befand sich mehr oder weniger in einer einzigen undruchdringlichen Wolkensuppe. In Fox angekommen, sind wir ins dortige Backpacker rein und bis zum naechsten Morgen auch nicht mehr wieder raus. Ausser fuer ne halbe Stunde oder so zum 50m entfernten Cafe die Strasse runter. An dem vorbei schoss das Wasser die Strasse runter, also es hat wirklich ordentlich was runtergehauen. Den Abend ueber fuellte sich das Hostel mehr und mehr mit Leuten, die alle verzweifelt auf besseres Wetter am naechsten Tag hofften, um zum bzw. auf den Gletscher zu kommen...
Station 4 - Wanaka (ueber Lake Matheson und Haastpass)
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Als man aber bis zum Morgen hin noch den Regen auf's Dach prasseln hoerte, schien der Zug allerdings abgefahren. Aber wundersamerweise hat sich innerhalb einer Stunde die ganze Lage um nahezu 180Grad gedreht und es waren blauer Himmel und Sonne zu vernehmen. Also hiess es schnell fruehstuecken, auschecken und hin zum Gletscher. Wiederum hiess es ueber Schotter hinwg ins Tal hineinzufahren und dort angekommen konnte's auch schon losgehen. Wir wurden allerdings schon nach wenigen hundert Metern von nem Schlagbaum gestoppt, denn der Weg zum Gletscher hin war nach den Regenfaellen des Vortages zu gefaehrlich, denn der Fluss mit dem Schmelzwasser war dementsprechend angeschwollen. Uns blieb also wieder nichts anderes uebrig als den Gletscher aus der Ferne zu sehen, was diesmal aber wenigstens moeglich war. Naja, aber wir hatten noch ein weiteres Vorhaben parat und das nannte sich Lake Matheson. Dabei handelt sich's um nen See, der etwa 15km von Fox entfernt in Richtung Kueste liegt und der sich auch "Mirrorlake" (als Spiegelsee) nennt. Hinter Fox erheben sich naemlich die Berge der Southern Alps und ganz speziell deren hoechste Gipfel - Aoraki/Mt Cook und Mt Tasman. Bei klarem Wetter spiegelt sich diese Bergkette dann vom aeussersten Ende des Sees betrachtet im Wasser. Wir also in strahlendem Sonnenschein unter blauem Himmel hin zum See. Aber blauer Himmel ueber uns, hiess noch nicht, dass ueberall blauer Himmel sein sollte. Die Wolken hatten sich zwar verzogen, das allerdings in Richtung Berge. Dementsprechend tuermten sich an den Gipfel die Wolken. Nichtsdestotrotz haben wir den Spaziergang um den See in Angriff genommen und den Spiegeleffekt auch wunderbar wahrgenommen. Auf unseren Bildern spiegeln sich jetzt halt die Wolkenberge statt wie auf den Kalenderbildern Mt Cook & Co. War trotzdem wunderschoen dort und der Ausblick nicht zu verachten! Danach machten wir uns auf den Weg die letzten knapp 100 km die Westkueste hinunter, bevor sich der Statehighway ueber den Haastpass gen Inland begeben wuerde. Das Wetter war uns auf diesem Streckenabschnitt hold und die Sonne lachte. Unterwegs an sich gab's wenige spezielle Hoehepunkte, die ganze Landschaft an sich ist ein einziger Hoehepunkt wuerde ich das mal zusammenfassen. Das haben wir dann auch am ein oder andren Aussichtspunkt ganz speziell ausgekostet, bevor wir in Haast, dem letzten Ort entlang des Highways an der Westkueste, Rast gemacht haben. Eigentlich wollten wir nur schoen Mittag machen, aber stattdessen musste wir dort wieder Bekanntschaft mit unsren "Lieblingsinsekten" den Sandflys machen. Hatte ich schonmal erwaehnt, dass ich diese Viehcher hasse!?! Egal, von Haast aus lagen jedenfalls noch gut 140 km bis zum Endziel Wanaka vor uns. Der Weg sollte uns ueber den sogenannten Haastpass fuehren. Ein gewisser Herr Haast, seines Zeichens deutscher Geologe, hat an der Stelle die niedrigste Ueberquerung (irgendwas an die 560m oder so) der Southern Alps gefunden. Wir hatten uns bei dem Wort "Pass" eine tierste Hoehenstrasse ausgemalt, aber Pustekuchen. Sind ewig in so'n Tal reingefahren und ohne dass man sich versah, hatte man den Haast Pass schon passiert. Also war schon nicht schlecht so zwischen den Bergen (mit schneebedeckten Gipfeln!)durchzufahren an Wasserfaellen vorbei, aber irgendwie hat ich ne andre Vorstellung gehabt. Aber was uns dann landschaftlich auf der andren Seite des Haastpasses erwartete, war echt vom Kaliber "Staun". Weite Taeler mit Baeumen in den allerbuntesten Herbstfarben. Dazwischen riesige Seen, in denen sich die dahinterliegenden Berggipfel spiegeln. Wirklich malerisch! Dementsprechend zog sich der letzte Streckenabschnitt auch etwas in die Laenge, denn Fotostopps waren unverzichtbar! Letztendlich sind wir dann aber doch irgendwann in Wanaka angekommen und haben uns dort im Backpacker niedergelassen...
Wanaka war fuer's erste das Ende unserer Reise, allerdings fuer nicht allzu lange, obwohl wir's gern anders gehabt haetten. Aus jobtechnischer Sicht war's unser Wunsch als naechstes mal in Hotelgewerbe einzusteigen. Dementsprechend haben wir so gut wie jedes Hotel der Suedinsel kontaktiert, mit der Hoffnung das uns jemand gebrauchen kann. Aus Wanaka kam auch Antwort zurueck, sodass wir dort mehr oder weniger zum Vorstellungsgespraech vorbeischauten. Um's kurz zu machen, die neuseelaendischen Studenten und deren Ferien ueber die Osterzeit hinweg haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass wir zwei Tage spaeter am Nachmittag in Richtung Dunedin (gut 300km entfernt) aufgebrochen sind, um dort unser Glueck zu versuchen. Allerdings besteht immernoch die Chance, dass wir nach Wanaka zurueckkehren und den dortigen Job im "Oakridge Resort" antreten koennen, denn ab Mai quartiert sich in und um Wanaka/Queenstown eine Filmcrew fuer irgendne Hollywoodproduktion ein, sodass helfende Haende gesucht werden duerften. Darauf hoffen wir zumindest. Denn Wanaka ist einfach nur toll. Ist ne Kleinstadt an nem See, hinter dem sich'n wunderschoenes Bergpanorama ausbreitet. Sind in dem Backpacker in den Genuss gekommen, mit Blick auf des Panorama im Sonnenschein fruehstuecken zu koennen. Also ware wirklich toll, da nochmal hinzukommen und laenger bleiben zu koennen. Zumal man da wandermaessig schoen die Gegend erkunden kann. Aber ob daraus was wird, das zeigt sich innerhalb der naechsten zwei Wochen erst. Bis dahin sind wir hier in Dunedin, was auch erste Sahne ist.
Was genau wir hier machen, gibt's im naechsten Bericht. Nur schonmal soviel wir leben und arbeiten im Pacific Park Hotel, und um's kurz zu machen es lebt sich nicht schlecht hier Aber dazu demnaechst mehr...
Ich wuerd sagen's reicht auch erstmal wieder, wenn ich mir die Laenge des Textes so betrachte *tztztz*
Ihr seht/lest also wir sind nach wie vor quietschfidel, haben unsren Spass, lassen's uns gut gehen und erleben jede Menge!
Hoffe, euch allen gehts ebenso gut und dass der ein oder andre mal was von sich hoeren laesst - ein kleiner aber feiner Eintrag wuerde uns schon vollkommen genuegen =)