Hallo ihr,
ich weiss, langsam werd ich bissl penetrant. Meld ich mich doch glattweg schon wieder. Aber gibt momentan auch ziemlich viel zu berichten. Heute will ich euch von unsrem Trip in den Abel Tasman National Park wissen lassen.
Als erstes ist damit die Info verbunden: ja, wir leben noch und haben's geschafft! Die nachricht gilt vor allem den besorgten Familienangehoerigen daheim, die im Voraus von der Unternehmung wussten. Allen Sorgen sollen hiermit also schonmal genommen sein, obwohl der Titel unsren Ausflug schon ziemlich genau charakterisiert, denn es sollte nicht alles so laufen wie urspruenglich geplant (wer haette das bei uns auch erwartet...)
Tag 1 (27.03.2006) - Start frei
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Volle r Elan sollte's nun also am Montag nach fuenf Wochen Aepfel angucken raus in die Natur gehen, genauergesagt fuer knapp 4 Tage wandern durch den Abel Tasman NP. Der Trip war am Wochenende endgueltig gebucht worden, sodass unsre Uebernachtungen in den jeweiligen Huetten und die Rueckfahrt per Wassertaxi geischert waren. Zugegeben schon am Samstagabend erhielt unser Elan einen gehoerigen Daempfer, denn irgendjemand meinte, sich an unsren Fotoakkus samt Ladegeraet bedienen zu muessen und das Teil einfach mal einzustecken. Naja, da sassen wir nun also ohne Akkus und ohne Ladegeraet. Es musste also noch bis zum Startschuss am Montag brauchbarer Ersatz gefunden werden. In Form von langlebigen Lithiumbatterien wurde der dann auch gott sei dank gefunden. Der Blick aus den Zelt am Montagmorgen stellte allerdings einen weiteren Rueckschalg dar: Regen! Es hat hier fuenf Wochen lang nicht mehr als drei Tropfen geregnet, aber genau zu dem Zeitpunkt musste's ja sein. Wer den Spass schonmal mitgemacht hat, ein pitschnasses Zelt im Regen abzubauen, wird wissen von welchem Partyspass ich spreche. Irgendwann hatten wir auch diesen leicht unangenehmen Teil hinter uns gebracht und bei immer noch stroemendem Regen konnte's losgehen. Vorher haben wir uns noch mit nem ordentlichen Kaffee und nem dazu kostenlosen Muffin gestaerkt. Von Marahau aus, wo wir unser Auto fuer die naechsten 4Tage geparkt hatten, lagen knapp 12km bis zur Anchorage Hut vor uns. Gut eingepackt und vor allem eingetuetet machten wir uns auf den Weg. Man mag's nicht glauben, aber irgendwann wurde der Regen sogar weniger bis das Nass von oben sogar zeitweilig vollkommen versiegte. So konnten wir das wandern entlang der malerischen Kueste mit den vielen kleinen Buchten sogar richtig geniessen. Bis eine halbe Stunde vor unserer Ankunft an der Huette, als Petrus meinte nochmal regentechnisch alles geben zu muessen. So kamen wir also doch noch in den Genuss klatschnass in der Huette anzukommen. Zu Komfort und Ausstattung der dortigen Huetten laesst sich folgendes sagen:Back to Basic. Strom und Warmwasser ist nicht und auch sonst alles spartanisch gehalten. Geschlafen wird in sogenannten Bunkrooms mit etwa 10 Leuten auf Matratzen. Gekocht wird am mitgebrachten Kocher und zum waschen etc. gehts zu ner Extrahuette im Wald. Da's aber 18.30 dunkel wird und im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter ausgehen, gab's zu guten christlichen Zeiten noch vor um Sechs abendessen (bevorzugt Instantnudeln). Danach wurde's bei Kerzenschein romantisch und alles lief bis dahin prima. Wenn ich das schon so sage, ihr wisst was jetzt kommt... Ich wollt mir nochmal rein informativ die naechsten Stationen ansehen und die Gezeitentabelle abchecken (ist wichtig, da man an einigen Stellen sonst nicht weiterkommt, da der Track durch's Wasser fuehrt) Da musste ich und dann auch Sanni mit Erschrecken feststellen, dass der Trip, den die Tante vom InformationCentre vorgschlagen hatte am Mittwoch so gar nicht moeglich ist. Tja, was nun, mitten im nirgendwo. Gott sei Dank kam noch der Huettenwart (in dem Falle ne "Wartin" und machte den Vorschlag wir sollten das eine Teilstueck einfach per Wassertaxi ueberbruecken. Das Problem war naemlich, das die gute Frau beim kalkulieren wahrscheinlich auch genau dieses Stueck uebersehen hatte, was den Trip mehr oder weniger unmoeglich machte. Von der Laenge her waer's noch im Bereich des Machbaren gewesen,aber da wir ja auf dei Ebbe angewiesen waren, die aber erst am Nachmittag eintrat, waeren wir nicht vor Einbruch der Dunkelheit angekommen. Und da wird's auch dunkel, da sieht man die Hand vor Augen nicht mehr geschweige denn, den Weg. Also wurde spontan umgeplant. Die Frage war nur noch wie man erstens das Wassertaxi auf die Schnelle buchen sollte (es gibt ganze 3Telefone im ganzen NP) und zweitens dann bezahlen sollte ohne Bargeld und Kreditkarte. Aber diesen ganzen Problemen wollten wir uns am naechsten Tag stellen...
Tag 2 (28.03.2006) - Der Tiefpunkt
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Es galt nun also Licht ins Dunkel so einiger ungeklaerter Punkte zu bringen. Das sollte allerdings noch erschwert werden durch eine leicht kraenkenlnde Sanni. Was genau Sanni ploetzlich ausgeknockt hat, wissen weder sie selbst noch ich. Jedenfalls hatte Sanni mit ner ordentlichen Portion Kopf- und Gliederschmerzen zu kaempfen, sozusagen Grippe in abgespeckter Version. Ihr koennt euch vorstellen, dass das die ohnehin schon getruebte Stimmung nicht wirklich verbesserte. Und den bevorstehenden Trip einfach machte's nun auch nicht grad. Zum Glueck lagen aber nur knapp 10 km bis zu naechsten Huette vor uns. Die Gezeiten waren auch nicht ganz auf unserer Seite, sodass wir nen etwas laengeren Weg um ne Bucht gehen mussten, was sich als etwas nervenaufreibend heruasstellete, da die Verzweigungen der Bucht kein Ende nehmen wollten. Aber wir wussten auf der anderen Seite wartet das Telefon, das unsre weiteren Probleme loesen sollte. Dort dann endlich angekommen machte ich mich daran, dem InformationCenter in Motueka unsre verzwickte Lage zu schildern und man zeigte sich gluecklicherweise einsichtig, sodass uns ein Wassertaxi fuer den naechsten Tag sicher war. Weiter ging's also in Richtung Bark Bay und der dortigen Huette. Fuer die uns umgebende schoene Landschaft hatten wir an dem Tag leider nur sehr wenig uebrig. Sanni aus den oben genannten Gruenden und ich, weil ich mir staendig Gedanken drum machen musste, ob nun alles klappen wuerde und ob Sanni durchhaelt. Das tat sie natuerlich auch und wir kamen schon kurz nach Mittag in der Huette an. Sanni hat sich dann am Nachmittag bissl ausgeschlafen, waehrend ich die Gegend erkundet hab. Am Abend wieder das gleiche Prozedere und ab 18.30 geht dann das Licht aus. Es wurde wieder gemuetlich bei Kerzenschein und vorm waermenden Gasofen. Danach folgten knapp 11h Schlaf im mit 10 Mann/Frau gefuellten Schlafraum...
Tag 3 (29.03.2006) - Die Koenigsetappe
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Ordentlich ausgeschalfen und in koerperlich weitaus besserer VErfassung als am Vortag konnte die Wanderung zur Koenigsetappe losgehen. Ziel war die Wahriwharangi Huette am noerdlichen Ende des Parks. Bis dahin lagen vor uns: 1,5 Stunden bis zum sogenannten Tidal Crossing (soll heissen an ner Muendung durch's Nasse waten) danach nochmal etwa ne Stunde bis zum Wassertaxi. Die Fahrt damit sollte dann etwa ne Viertel Stunde dauern und uns 2Studen Fussweg ersparen (und das Warten auf Ebbe!). Nachdem uns das Wassertaxi wieder abgeladen hatte, sollte noch ne dreistuendige Wanderung folgen. Ja, so sah also das Programm fuer den dritten Tag aus und ausnahmsweise lief auch alles wie geplant. Bis auf die Tatsache, dass man sich am andren Ende der Leitung am Vortag bei der Abfahrtszeit geirrt hatte. Statt um zwei sollte das Aquataxi um drei fahren. Das war uns aber zu speat also standen wir schon halb zwei am Strand und konnten noch das vorhergehende Taxi abpassen (die Bezahlung war so geregelt, das wir bei der Rueckkehr am Parkplatz bezahlen durften). An diesem Tag war uns auch Petrus hold, sodass wir rundum alles geniessen konnten. Die unzaehligen kleinen Sanstraende in den Buchten und das teurkisfarbene Meer. Die Fahrt mit dem Wassertaxi, nem kleinen Motorboot, das ueber's Wasser duest, war auch superklasse! Am Ende kamen wir ein klein wenig knuelle aber ueberaus zufrieden in der Whariwharangi Huette an. Und der Besuch dieser Huette sollte sich gelohnt haben, denn im Vergleich zu den andren modernen DOC-Huetten war das'n altes, historisches Farmhaus. Und dan Charme hatte es wirklich: Holzveranda, Holzdielen, n Kamin und das ganze auf ausnahmsweise mal zwei Etagen! Statt der ueblichen Bunkrooms gab's verschieden grosse bzw. kleine Zimmer, sodass Sanni und ich in nem privaten Doppelzimmer logierten. Das alles aenderte nichts dran, dass ab spaetestens sieben Dunkelheit herrschte, wobei der Kerzenschein in der rustikalen Huette noch dreimal gemuetlicher war! Echt schoen da und super gemuetlich! Hat sich also aller Stress gelohnt. Am naechsten Tag sollte dann ne ruhige Kugel geschoben werden...
Tag 4 (30.03.2006) - Der kroenende Abschluss
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Wie auch an allen Tagen waren wir wieder schon ab kurz nach 7 am Morgen munter. Allerdings haben wir unsren Aufbruch noch bis knapp 9 rausgezoegert, denn es lagen nur etwa 3Stunden Wanderung vor uns, das Wassertaxi ging aber erst um 15.15. Nachdem wir das Huettenambiente so lang wie moeglich genossen haben, machten wir uns also ganz gemaechlich auf den Weg. An dem Tag sollte's uns noch ueber einen kleinen Umweg an den Seperations Point verschlagen, wo man Seehunde sehen kann. Und das haben wir auch: haben ueber ne halbe Stunde ner verspielten Seehundkolonie zugeguckt! Einfach toll! Wir hetten unsre Spass und die offensichtlich auch Trotz dieses Zwischenstopps und ner weiteren ausgiebigen Mittagspause (mit Knackern und Vollkornbrot - jammi!!!) am Strand waren wir aber schon kurz vor 13.30 an unsrem Endpunkt. Dort haben wir dann erstmal ausgespannt und noch'n paar Reste unsres mitgenommenen Vorrats verspeist. Wobei verspeist noch'n gutes Stichwort ist, denn unterwegs und waehrend unserer Wartens wurden wir fast komplett von den Sandfliegen gefressen. Also heimatliche Stechmuecken sind im Vergleich zu diesen miesen kleinen Viehchern ja zahme Tierchen. Die beissen sich an einem fest und hinterlassen penetrant juckend Stiche, das ist echt nich schoen! Naja, letztendlich ging's fuer uns dann um 15.15 mit dem Wassertaxi zurueck zum Ausgangspunkt nach Marahau, wo wir gegen 16.45 dann auch eingetroffen sind. Mit so'ner "Nussschale" ueber die Wellen zu duesen macht echt verdammt Spass!
Also zusammengefasst war's schon ein echt toller Trip, der zwar mit einigen Tiefen, aber auch mit richtig vielen Hoehepunkten verbunden war. Hat sich also durchaus gelohnt und was waere das Leben ohne ordentliche Herausforderungen und Ueberraschungen. Irgendwie waer's schon langweilig, wenn mal alles glatt laufen wuerde! Ausserdem waer das ja nicht unsere Art und womoeglich wuerde's uns auch gar keiner glauben, wenn wir mal sagen wuerden, dass alles so lief wie geplant!
Uns gehts also nach wie vor gut und fuer uns geht nun ab in den Sueden, was auch immer uns da erwarten wird...
Liebe Gruesse,
eure Gaga + Sanni
Samstag, 13. September 2008
Raus aus der Zivilisation - Rein ins Ungewisse
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2 Kommentare:
ABS
31 Mar 2006 11:46
Kurze Rückmeldung!!!!
Nach so umfandreichen Berichten der letzten Wochen ist es nun an der Zeit, das wir uns als Eltern auch mal wieder melden..... was nun erfolgen soll.Da mußten wir uns schon eine gewisse Zeit nehemen um die umfangreichen Berichte zu lesen und im "Köpfchen" abzuspeichern. Tolle Berichte ... zum einem die Äfpfelaktionen mit viel praktischer Erfahrung und dann euer Trip ins Ungewisse aber mit Erfolg.
Toll was die NZ euch mit Äpfeln für eine große Freude bereitet haben,nur bei mir im Netto sind solche super-Exemplare noch nicht zu sehen gewesen ich hätte mir gleich ein paar nach Hause geholt und ihnen einen Ehrenplatz zugewiesen um an euch zu denken ,es geht aber auch ohne Äpfel dDank des fleißigen Schreibens von dir liebe Gaga!!!!
Na,ich muß feststellen,das du Gaga deinem Bruder in Nichtem was die Abenteuet anbetrift nachstehst. Ohne das gewisse Gribbel`n mit einer gewissen Unsicherheit was nun noch kommen möge geht es bei euch nicht ab! Aber vollen Respekt wie ihr zwei `Nasen`es immer wieder schafft eure Ziele umzustzen und dabei viel Spass habt,so soll es auch sein. Wenn ihr mal wieder in der Heimat sein werdet wird es euch ersteinmal trist und langweilig vorkommen ...nichts Tolles zu entdecken und eine Woche mit 7 Tagen die oft recht gleich verlaufen... hoffendlich zieht es euch nicht gleich wieder in die Frene!!!!denn wie heißt es so schön ...wer einmal dran geschnuppert hat usw...also abwarten und auf immer neue schöne Berichte warten. Uns geht es nun auch wiesder etwas besser was das Wetter anbetrifft,wir haben den Winter besiegt,nun müssen wir nur noch das Hochwasser in den Griff bekommen und dann kann der Frühling kommen. Ostern rückt nun auch bald heran aber davon bekommt ihr ja e`nix mit...(ihr beiden werdet schon euch was einfallen lassen ,was dem hiesigen Osterbrauch entsprechen könnte,so wie ich dich Gaga einschätze) also abwarten....
Toll waren auch die Bilder ich würde sie am liebsten alle gleich extra sammeln aber geht ja ni da muß ich bis August warten...Dies sollersteinmal ausreichen zumindestens für Heute, weiterhin viel Schönes,mit der dazugehöhrigen portion Glück,bleibt gesund...paßt auf die Monsterstichlinge auf und aufsonst noch alles was de" kreucht" und "Fleut" (Spruch aus dem Sachsenländ`le) ob auf zwei oder vier Beinen auch immer unterwegs ist!!!!Einen lieben Gruß in die Ferne, von den sich immernoch "vertragenden " und gesunden Eltern aus
dem langsam grünenden
Wilschdorf, bis zum Nächsten male.....!!!
Estel
14 Apr 2006 13:24
Hallo Du Weltenbummler,
da hast ja schon wieder eine Menge erlebt. Sind ja tolle Ausflüge, auch wenn mal nicht alles auf Anhieb so passt. Auf jeden Fall sind die Überraschungen da schöner und lukrativer wie unser "schönes und hohes" Wasser in der Elbe. Ja selbst unsere "Sportkneipe" in Radebeul hatte es mal wieder erwischt. Aber nun lässt das Wasser nach und vielleicht wird es auch mal was mit Gartenwetter. man soll nie die Hoffnung aufgeben. Ab Dienstag soll oder muß ich mich mal wieder "Bilden". Aber nach vier Tagen mache ich da erst mal eine Pause, da fahren wir zur Tischtennis
Weltmeisterschaft nach Bremen. Natürlich nur zuschauen, weil wir für die "Profis"zu gut sind Nun wünsche ich euch beiden am anderen Ende der Welt ein schönes Osterfest - vielleicht ja mit "Kiwi - Eiern"
Tschüss sagt aus Radebeul Estel
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